Diese Zeichnung entstand etwa 1680
Die Historie der Marktapotheke
Die Saalfelder Markt-Apotheke, frühere Hof-Apotheke, befindet sich in Deutschlands ältestem Apothekenhaus. Dieses, im romanischen Stil errichtete Gebäude, wurde um 1170 als Sitz für den Reichsvogt Kaiser Friedrich I. Barbarossas errichtet. Zur damaligen Zeit war Saalfeld in kaiserlichem Besitz. Nachdem die Stadt 1208 an die Grafen von Schwarzburg fiel, gelangte das Haus 1468 an den Stadtrat, der es später an einen Bürger verkaufte.
1581 wurde dann die erste Apotheke eingerichtet, die jedoch kurz darauf in die Saalstraße umzog.
Bis 1681 war das Haus in Abwechslung Tanzsaal, Gefängnis und Verkaufsraum für allerlei Dinge.
Als 1681 der neue Hausbesitzer, der Apotheker Baltasar Kamsdorff das Privileg zur Eröffnung seiner Hof-Apotheke erhielt, beherbergt es seitdem wieder eine Apotheke. Das schon 1517 bei einem großen Stadtbrand beschädigte Gebäude brannte 1880 völlig aus, als ein Apothekenlehrling im Keller mit brennender Kerze Benzin holen wollte.
In den beiden Jahren darauf wurde das Haus unter sorgfältigem Einbau aller erhaltenen romanischen Teile wiedererrichtet. Originale Teile aus der Zeit um 1170 sind das Zwillingsfenster über dem Eingang, die beiden großen Zwillingsfenster im ersten Stockwerk, das horizontale Band über der Apotheke mit Tiermasken, Palmetten und Weinlaubranken und die drei Halbsäulen mit den auf den Kapitellen sitzenden plastischen Löwenfiguren. Sie sind stilistisch mit der Figur des Braunschweiger Löwen von 1166 verwandt. Das Haus selbst besitzt viel Ähnlichkeit zu dem gleichfalls als kaiserliche Vogtei errichteten romanischen Haus in Gelnhausen. Fürwahr ein überaus bemerkenswertes Apothekenhaus.
Diese Ansicht wurde 1992 vom gegenüberliegenden Rathausdach aufgenommen
Zu dieser Zeit war die Apotheke im Besitz des Staates und somit Volkseigentum (1970)
Die Epochen gingen nicht spurlos am Apothekenhaus vorbei. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die zuerst noch privat geführte Apotheke verstaatlicht. Damit begann eine neue Odyssee. Geld für die bauliche Erhaltung war aus staatlichen Mitteln nicht zu erhalten und private Investoren gab es im Arbeiter- und Bauernstaat nicht. Die aggressive Luft, hervorgerufen durch schwefelhaltige Abgase, leistete ein zusätzlichen Beitrag zum Verfall des Hauses. Erst 1996/97 wurden mit Mitteln des Landes Thüringen und der Sparkasse Saalfeld umfangreiche Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten durchgeführt, die zum Wiedererstrahlen des alten Gemäuers beitrugen.
Notfallnummern & mehr
Wir haben für Sie wichtige Notfallnummern und Anlaufstellen von Selbsthilfegruppen zusammengestellt.
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